Chronik

100 Jahre KSV 06 Ketsch

Ein Rückblick auf bewegte und erfolgreiche Zeiten

Der Kraftsportverein gehört heute zu den erfolgreichsten Vereinen im sportlichen Leben der Gemeinde Ketsch. Viele schöne Erfolge in Einzel- und Mannschaftskämpfen konnten die Ringer des KSV erzielen. Sie machten so den Namen der Gemeinde Ketsch weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt.

Wenn man in der Chronik blättert, stellt man fest, dass der Verein nicht immer auf Rosen gebettet war. Es mangelte an Sportgeräten sowie an Übungs- und Wettkampfstätten. Deshalb mussten die Vereinsaktivitäten früher meist in Gaststätten, und teilweise auch unter freiem Himmel durchgeführt werden. Um so mehr ist der Idealismus und Weitblick der Gründer des Vereins zu würdigen. Die Erfolge der 100 – jährigen Geschichte des Kraftsportvereins 06 Ketsch darf die Mitglieder und Freunde mit Stolz erfüllen.

Vereinsgründung und die ersten drei Jahrzehnte

Am 3. März 1906 trafen sich im Gasthaus „Zum Wilden Mann“ einige am Ringkampfsport interessierte junge Männer zur Gründungsversammlung des Kraftsportvereins 06 Ketsch.

Pius Rohr wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Weitere Gründungsmitglieder waren: Karl Schäfer, Hermann Rohr, Paul Rohr, Albert Eppel, Karl Eppel, Reinhard Schäfer, Pius Zund, Leo Bruckmann, Albin Rohr, Emil Schwab, Franz Zund und August Schmeißer.

 

 

Das Gasthaus „Zum Wilden Mann“ wurde auch als Vereinslokal bestimmt.

Da dem Verein bei der Gründung keine finanziellen Mittel zur Verfügung standen, streckte Lokalwirt Philipp Hillenbrand für die Anschaffung einer Ringermatte 60 Mark vor. Es kamen weitere junge Leute hinzu, so dass der Verein bis Ende des Jahres 1906 auf 30 Mitglieder angewachsen war.

Die Hauptversammlung Anfang 1907 brachte eine neue Vorstandschaft mit Ludwig Herm als 1.Vorsitzenden. Da aber nicht nur Ringen betrieben wurde, sondern auch Gewichtheben großen Zuspruch hatte, war der Übungsraum im Vereinslokal bald zu klein, und das Gasthaus „Zum Enderle“ wurde zum neuen Vereinslokal bestimmt. Nach Differenzen mit dem Mittelrheinischen Athletenverband trat der Verein aus, und schloss sich dem Landesathletenverband „Badenia“ an. Zu diesem Zeitpunkt war der KSV bereits auf über 50 Mitglieder angewachsen.

 

Im Jahre 1908 wurden neben Ringen und Gewichtheben auch der Pyramidenbau und die Rundgewichtsriege in den Sportbetrieb aufgenommen. Die neuen Sportarten fanden regen Zuspruch, und man konnte bei Wettkämpfen mehrere Ehrenpreise gewinnen.

 

1909 wurde unter dem Vorsitz von Karl Schäfer beschlossen, das Bundesfest zu übernehmen. Der Fußballclub 06, die Sängereinheit, der Turnerbund Germania und der Turnverein 1902, stifteten die Ehrenpreise für dieses überregionale Fest. Im selben Jahr gab es Zusammenschlussanregungen mit dem Fußballclub 06 und es kam zu einer Versammlung unter dem Vorsitz von Hermann Lang. Die beabsichtigte Fusion wurde jedoch nicht vollzogen.

 

Paul Rohr und Albert Eppel gewannen im Jahre 1910 die Meisterschaft von Baden und der Pfalz im Ringen.

 

1913 legte sich der Verein eine Vereinsfahne zu. Das herausragende Ereignis dieses Jahres war folglich die Fahnenweihe, verbunden mit einem Athletenfest und Wettkämpfen im „Enderlegarten“.

In der Generalversammlung wurde Wilhelm Rohr zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Der 1. Weltkrieg von 1914 – 1918 unterbrach jäh die Aufbauarbeit, und versetzte dem Verein schwere Rückschläge. Viele Mitglieder und junge Sportler starben im Krieg. Die entstandenen Lücken ließen einen geordneten Sportbetrieb nicht mehr zu. Der Übungsbetrieb wurde aber durch die schulentlassene Jugend einigermaßen aufrechterhalten und, soweit es die Zeitverhältnisse des Krieges zuließen, der Ringkampfsport weiter betrieben.

Am 18. Dezember 1918 wurde von dem damaligen Vorstand Jakob Rohr eine Generalversammlung einberufen und der Verein unter folgender Leitung neu organisiert:

 

1. Vorsitzender: Franz Zund

2. Vorsitzender: Paul Rohr

Kassierer: August Schmeißer

Schriftführer: Johann Baro

Instrukteur: Albert Eppel

1. Stemmwart: Valentin Schwab

2. Stemmwart: August Stohner

Beiräte: Ludwig Sessler und Georg Schwab

Revisoren: Josef Leiberich und Wilhelm Rohr

Zeugwart: Ludwig Fischer

Diener: Konrad Zund

 

Am 26. April 1919 vollzog der Kraftsportverein seinen Beitritt zum freien Athletenverband. Unter dem Vorsitz von Franz Zund und Paul Rohr nahm der Verein seinen Sportbetrieb wieder auf. Nach kurzer Zeit wurden wieder beachtliche sportliche Leistungen erzielt. In Schifferstadt, Ludwigshafen, Karlsruhe und Feudenheim belegte man die ersten Plätze im Gewichtheben, Ringen, beim Pyramidenbau und bei der Sportakrobatik.

Bei den Bundesfestspielen in Offenbach wurden Albert Eppel im Schwergewicht, Paul Rohr im Leichtgewicht, Johann Weik im Federgewicht und Fritz Rohr im Jugendschwergewicht Sieger.

1922 waren es wieder Paul Rohr und Johann Weik, die außergewöhnliche sportliche Erfolge erzielten. Beide Ringer konnten sich bei der Arbeiterolympiade in Leipzig auf den ersten Plätzen behaupten.

Die 1. Ringermannschaft wurde im selben Jahr Kreismeister.

 

Am Anfang der 20er Jahre:

von links: Johann Weik, Hermann Fuchs, Georg Rohr, Paul Rohr,

Albert Eppel, Fritz Rohr, Heinrich Dörr, Karl Eppel, Erwin Schwab,

Alois Eppel, Eugen Hemmerich

 

 

Im Jahre 1923 wurden Mannschaftskämpfe in Köln, Straßburg und Bonn ausgetragen. Als neue Sparte wurde Boxen mit in den Sportbetrieb aufgenommen.

 

1925 wurden Johann Weik und Paul Rohr für die Arbeiterolympiade in Frankfurt nominiert.

Weitere gute Erfolge erzielte der Verein im Jahre 1928 auf dem Bundesfest in Ludwigshafen und 1929 bei den Süddeutschen Meisterschaften im Mannschaftsringen im Enderlegarten. Unter der erfolgreichen Gesamtentwicklung hatte sich ein sehr guter Sportlernachwuchs herangebildet: Albert Keilbach, Karl Rohr, Johann Eppel, Julius Eppel und Alois Huber. Diese Ringer nahmen in den 30er Jahren an Länderkämpfen sowie an nationalen und internationalen Meisterschaften teil und belegten ehrenvolle Plätze.

 

Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers, wurde der Verein am 4. März 1933 gesetzlich verboten und polizeilich aufgelöst. Der KSV gehörte bis dahin dem Arbeiter-Athletenverband an. Das gesamte Vereinsvermögen wurde beschlagnahmt. Bei der sogenannten Gleichschaltung wurde der Kraftsportverein in den Einheitssportverband des Dritten Reiches eingegliedert.Bis zur Machtergreifung Hitlers hatte der Verein einen ungeheueren Aufschwung genommen. Außer Ringen wurde Gewichtheben, Boxen, Sportakrobatik, Leichtathletik, Pyramidenbau und Steinstoßen betrieben.

Von 1933 – 1939 konnte der Verein viermal die Badische Meisterschaft im Mannschaftsringen erkämpfen.

 

 

 

Von links nach rechts:

Albert Keilbach, Paul Rohr, Johann Weik

Krieg, Zusammenbruch und Wiederaufbau

Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde der Sportbetrieb fast vollkommen stillgelegt. Viele Sportler und Mitglieder blieben auf den Schlachtfeldern. Der schreckliche Krieg hatte tiefe Wunden geschlagen. Deutschland lag am Boden, es herrschte Not, Kummer und Elend. Aber aus den Trümmern und Ruinen wuchs neues Leben. Mutige Männer und Frauen trotzten dem Schicksal und machten sich an den Neuaufbau.

Im Juni 1945 wurde die Sportausübung von den Siegerstaaten wieder zugelassen. Auf Initiative des damaligen Ratschreibers Heinrich Fuchs wurde auch in der Gemeinde Ketsch der Sport neu aufgebaut. Die erste Sitzung fand am 2. August 1945 im Lokal „Zum Hirsch“ statt und führte am 18. August 1945 zur Bildung eines Sportkartells. Die Männer der ersten Stunde waren: Ludwig Montag, Adam Huber, Heinrich Fuchs, Adam Mannhardt, Richard Kemptner, Wilhelm Weik, Georg Leiberich und Jakob Schmeißer. Bei der nächsten Versammlung am 28. August 1945 wurde im Rathaus beschlossen, eine Sportvereinigung zu gründen. In diesem Zusammenschluss aller Sportarten ging auch der ehemalige Kraftsportverein 1906 Ketsch auf. Der Kraftsportverein war nun eine Sparte des Großvereins mit Wilhelm Alt als erstem Spartenleiter. Weitere Spartenleiter waren Sebastian Franger, Hermann Fuchs sen. und Fritz Holweck.

 

Ab 1946 vollzog sich in der Kraftsportabteilung eine große Aufwärtsentwicklung. Der Trainingsbetrieb wurde zunächst im Gasthaus „Zur Traube“ durchgeführt. Später wechselte man dann ins „Hotel Rose“, wo auch viele Jahre die Mannschaftskämpfe ausgetragen wurden. Der erste Ringervergleichskampf gegen Wiesental wurde 4:3 gewonnen.

Im Jahre 1948 belegten bei den Badischen Meisterschaften in Oftersheim folgende Ringer die ersten Plätze: Karl Kurz (Fliegengewicht), Alois Huber (Federgewicht), Julius Eppel (Leichtgewicht), Johann Eppel (Mittelgewicht), Werner Rohr (Schwergewicht).

 

Der Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg

stehend von links:

Alois Huber, Georg Schäfer, Karl Eppel, Arthur Stohner, Werner Rohr, Johann Eppel, Julius Eppel

mittlerer Reihe von links:

Franz Herm, Erwin Hess, Adam Huber, Albert Eppel, Wilhelm Alt, Albin Schäfer, Johann Weik

vordere Reihe von links:

Karl Kurz, Karl Krupp, Emil Schäfer

Der Aufschwung in den 50er Jahren

Otto Montag

Seit Bestehen des Kraftsportvereins 06 Ketsch gingen aus seinen Reihen immer wieder junge Männer hervor, die durch ihre überragende Leistungen überzeugten. So machten in den 50er Jahren vor allem Otto Montag, Werner Rohr, Werner Schreiner und Willi Schäfer mit beachtlichen Erfolgen auf sich aufmerksam. Jeder dieser Ringer wurde nach dem Gewinn etlicher regionaler Meisterschaften 3. Deutscher Meister. Helmut Franger startete in dieser Zeit mehrmals bei Deutschen Jugendmeisterschaften. Alfred Weik, Norbert Wiesbeck und Heinz Keilbach waren weitere wichtige Stützen der KSV-Mannschaft.

Eine hervorragende Leistung erzielte Otto Montag 1951 in der Klasse bis 50 kg mit dem Gewinn der Deutschen Jugendmeisterschaft.

In den Jahren nach 1955 übernahm Werner Schreiner die Jugend- und Schülerabteilung. Dank seiner großen Erfahrung und seiner geschickten Anleitung konnte er eine beachtliche Anzahl Ketscher Jugendlicher zur Ringerspitze Süddeutschlands führen. Reinhard Montag, Willi und Helmut Urban waren damals die hoffnungsvollsten Talente. Reinhard Montag holte sich die Badische Meisterschaft.

Neugründung im Jahre 1959

1959 löste sich die Kraftsportabteilung von der Sportvereinigung los und machte sich wieder zum selbständigen Verein. Die Neuwahlen der Generalversammlung am 29. November im Gasthaus „Zur Rose“ brachten folgendes Ergebnis:

Der Aufschwung in den 50 Jahren – Ringermannschaft 1954 von links: Mannschaftsführer Artur Stohner, Helmut Franger, Willi Schäfer, Alfred Weik, Heinz Keilbach, Walter Keilbach, Norbert Wiesbeck, Hermann Fuchs, Werner Schreiner, Werner Rohr.

1. Vorsitzender: Julius Eppel

2. Vorsitzender: Alois Huber

Kassenverwalter: Walter Keilbach

Schriftführer: Hans Doser

Mannschaftsführer: Artur Stohner

Jugendleiter: Werner Schreiner

Außer den drei damals noch lebenden Gründungsmitgliedern Albert Eppel, August Schmeißer und Leonhard Gredel wurden sechs weitere Mitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt, die sich besondere Verdienste um den Kraftsport und um den Verein erworben hatten: Heinrich Schmeißer, Adam Huber, Franz Roßrucker, Eduard Fuchs, Hermann Fuchs und Martin Faulhaber. Auch als selbständiger Verein konnte der KSV seine sportlichen Erfolge fortsetzen. Von 1945 an eilten unsere Ringer in der Oberliga, der damals höchsten deutschen Ringerklasse, von Erfolg zu Erfolg.

Meistermannschaft 1961 / 1962

Unter dem Trainer Gerhard Bertram erkämpfte sich 1961 die oben abgebildete Mannschaft die Meisterschaft.

Die herausragenden Ereignisse der 60er Jahre waren drei Großveranstaltungen in der Rheinhalle.

1960 wurde der KSV mit der Ausrichtung der Deutschen Senioren-Meisterschaft beauftragt,

1963 richtete er die Deutschen Jugend-Meisterschaften im griechisch-römischen Stil aus und

1965 war der KSV Veranstalter der Deutschen Kunstkraftsport-Meisterschaften.

Badische Schülermannschaftsmeister 1960 von links nach rechts: 1. Vorsitzender Julius Eppel, Reinhold Seitz, Dieter Schmid, Berthold Barcaba, Willi Urban, Peter Richter, Wolfgang Trispel, Walter Barcaba, Eugen Spitzer, Karlheinz Kalitzki, Rudi Pister, Klaus Schreiner, Werner Schreiner Jugendleiter und Trainer

 

Nach dem 60jährigen Jubiläum übernahm Benno Becker 1967 als 1.Vorsitzender die Geschicke des Vereins. Die Verjüngung der Vereinsführung wirkte sich positiv auf den Sportbetrieb aus. Becker war, neben seiner Funktion als 1. Vorsitzender, lange Jahre als Schwergewichtler eine aktive Stütze der Mannschaft. Er leitete das Vereinsgeschehen bis zum Jahre 1982. Die ersten Erfolge seiner Arbeit stellte sich mit der Staffelmeisterschaft 1971 ein. Jürgen Maier erkämpfte sich die Nordbadische Meisterschaft der Senioren in der Klasse bis 57 kg.

Internationale Beziehungen knüpfte man mit einer Ringerstaffel aus Gries (Frankreich). Auch die gezielte Förderung des Nachwuchses zeigte ihre Früchte durch den Gewinn der Meisterschaft der Kreisklasse A in der Verbandsrunde 1972/73. Am 11. März 1973 war der Kraftsportverein 06 Ketsch Ausrichter der Nordbadischen Juniorenmeisterschaften im freien Stil, bei der die Aktiven Richard Keidel, Bodo Götze, Roland Pister und Walter Rohr vordere Plätze belegen konnten. Im Juni erreichte der KSV 06 Ketsch nach hartem Kampf in der Aufstiegsrunde den Einzug in die Landesliga.

Meistermannschaft von 1972/1973

von links: Roland Pister, Wolfgang Stahl, Rudi Machauer, Bodo Götze, Hans Gaa, Fritz Hermann, Eckhard Neininger, Richard Keidel

 

 

 

 

 

1974 wurden die einzelnen Ligen neu gestaltet. Der KSV 06 Ketsch startete in der Badischen Oberliga und konnte schon im ersten Jahr den 2. Tabellenplatz belegen. Im selben Jahr wurde Peter Weik Nordbadischer Jugendmeister. Eckhard Neininger, Walter Rohr und Gerhard Rotter wurden 1. Sieger bei den Nordbadischen Junioren-Meisterschaften. Richard Keidel belegte bei den Deutschen Jugendmeisterschaften einen 4. Platz.

Pyramidenbau in den 70er Jahren

An Pfingsten 1975 veranstaltete der KSV in der Rheinhalle den „Wilfried-Dietrich-Länderpokal der Jugend“. Gewinner dieses Turniers mit 8 Ländermannschaften war die Vertretung Südbadens. Bei den Einzelmeisterschaften im Jahre 1975 waren erfolgreich: Richard Keidel Nordbadischer Seniorenmeister, Eckhard Neininger 3. Sieger, Peter Weik Nordbadischer Jugendmeister sowie Dritter bei den Deutschen Jugendmeisterschaften und Josef Krupp Nordbadischer Schülermeister. Dieter Wahl belegte einen hervorragenden 3. Platz bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften. Die erste Mannschaft sicherte sich 1975 den Meistertitel in der Oberliga Nordbaden und die zweite Mannschaft konnte die Meisterschaft in der Kreisklasse erringen.

1976 richtete der KSV Ketsch die Nordbadischen Juniorenmeisterschaften aus und siegte in der Mannschaftswertung durch die Platzierung folgender Ringer: 1. Plätze: Richard Keidel und Dieter Wahl, 2. Plätze: Ralf Schmidt, Karl Walter, Bodo Götze und Peter Weik, 3. Platz: Andreas Gruschwitz. Bei den Seniorenmeisterschaften wurde Jürgen Maier 1. Sieger, Richard Keidel belegte den 2. und Roland Pister den 3. Platz.

Im April 1978 wurden in der Rheinhalle die Nordbadischen Junioren- und Schülermeisterschaften ausgetragen. Hierbei konnten Ralf Schmidt bei den Junioren und Achim Reister bei den Schülern den 1. Platz belegen. In der neuen Schulsporthalle beim Rathaus wurde ein internationaler Freundschaftskampf zwischen Academic Sofia und einer Auswahlmannschaft des Nordbadischen Ringerverbandes ausgetragen. Für die Auswahlmannschaft wurden Ralf Schmidt, Richard Keidel und Peter Weik nominiert.

von links: Peter Weik, Rahmi Sarac, Willi Samstag, Norbert Zimmermann, Richard Keidel, Eckhard Neininger, Josef Krupp, Ralf Schmidt, Ali Demirci, Christian Gärtner

 

 

Mannschaft des KSV im Aufstiegskampf gegen Lahr – Kuhbach

Vor Beginn der Verbandsrunde 1979 / 80 schlossen sich die türkischen Ringer Ali Demirci und Rahmi Sarac unserem Verein an. Somit waren die Weichen für die Meisterschaft gestellt, die man ohne Verlustpunkt erringen konnte. Mit dem Gewinn der Meisterschaft kämpfte die Mannschaft des KSV um den Aufstieg in die 2. Bundesliga gegen Lahr-Kuhbach. Die erste Begegnung fand unter großem Zuschauerinteresse in der Rheinhalle statt, wo sich die Ketscher Mannschaft mit einem 22:18 Heimerfolg eine gute Ausgangsbasis für den Rückkampf schuf.

„Entscheiden Gewichtssteine Bundesliga-Aufstiegskampf?“ lautete die Schlagzeile in der Tagespresse nach dem Rückkampf in Lahr-Kuhbach. Dubiose Ereignisse beim Abwiegen der Mannschaften verhinderten den Aufstieg des KSV 06 Ketsch in die 2. Bundesliga. Jahre später gestanden Verantwortliche des KSV Lahr-Kuhbach die Manipulation an der Waage ein.

Josef Krupp wurde Nordbadischer Meister der Jugend, der Junioren und der Senioren sowie 3. Deutscher Meister der Junioren.

75-jähriges Jubiläum

Am 19. September 1981 feierte der Kraftsportverein sein 75-jähriges Jubiläum. Bürgermeister Ferdinand Schmid war Schirmherr und Festredner beim Bankett mit Ehrungen in der Rheinhalle. Für besondere Verdienste zum Wohle des Vereins wurde Bürgermeister Ferdinand Schmid, Artur Stohner, Karl Kurz, Karl Spilger, Alois Huber, Jakob Metzger, Franz Huber, Karl Dick, Eugen Weik, Sebastian Franger und Gustav Enchelmeier die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Der Nordbadische Ringerverband betraute den KSV anlässlich des Jubiläums mit der Ausrichtung des 35. Ordentlichen Verbandstages des Nordbadischen Ringerverbandes in der Rheinhalle. Erfreulich war das Abschneiden der beiden Aktiven Josef Krupp und Richard Keidel. Bei den Landesmeisterschaften wurden sie Nordbadische Meister der Senioren im griechisch-römischen Stil.

Der KSV stellte 1982 unter dem neuen Vorsitzenden Helmut Keller wieder zwei Seniorenmannschaften. Die erste Mannschaft kämpfte in der Oberliga, während sich die zweite Mannschaft mit gutem Erfolg in der Bezirksliga behauptete. Landesmeister bei den Senioren wurde Richard Keidel, bei der Jugend Peter Herberger und Achim Reister.

von links: Dieter Wahl, Norbert Zimmermann, Achim Reister, Ömer Temir , Hans Gaa, Josef Krupp, Reiner Medelnik, Werner Schauder, Hafiz Panschiri, Christian Fütterer

 

 

 

 

Aufstiegskampf zur 2. Bundesliga 1984

Im Jahre 1983 wurde die erste Mannschaft Meister der Oberliga Nordbaden.Der KSV schaffte damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Diese Liga war jedoch für die Ketscher Mannschaft sportlich zu anspruchsvoll, so dass man 1984 wieder in die Oberliga abstieg.

 

Einen Wechsel an der Spitze der Vorstandschaft brachte das Jahr 1985. Heinrich Fuchs wurde in der Jahreshauptversammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt. In der neu erbauten Neurottsporthalle wurde mit einem Vergleichskampf gegen Szeged (Ungarn) vor mehr als 500 Zuschauern die erste internationale Veranstaltung durchgeführt. Nach der Begegnung, die die Gäste mit 7:3 für sich entscheiden konnten lud Bürgermeister Schmid zu einem offiziellen Empfang in die Rheinhallengaststätte ein.

Am 13. und 14. Juli 1985 fand das 1. Ketscher Athletenfestmit Ortsmeisterschaften im Tauziehen statt. Die Veranstaltung wurde von der Ketscher Bevölkerung sehr gut angenommen. Dorfmeister wurden die „Alten Sportfreunde“, eine aus ehemaligen KSV-Ringern zusammengestellte Mannschaft.

 

Im selben Jahr entstand auch die Freizeitsportabteilung, die bis heute ein fester Bestandteil des Vereins ist. Eine Damen- und Herrengymnastikgruppe wurde in den Sportbetrieb aufgenommen.

 

1986 wurde die Jugend- und Schülerarbeit erheblich intensiviert und eine Kleinkindergruppe gegründet.

 

35 Jahre nach Otto Montag hatte der KSV mit Rüdiger Voit wieder einen Deutschen Meister. Neben der Goldmedaille bei den Junioren konnte er in seiner Laufbahn weiter drei Medaillen bei Deutschen Meisterschaften gewinnen.Im Rahmen einer Feierstunde wurde er im Rathaus in Gegenwart einer starken Delegation des Kraftsportvereins mit der silbernen Sportlerplakette der Gemeinde geehrt. Jürgen Claus wurde Nordbadischer Meister im Weltergewicht bei den Senioren. Mit den Landesmeisterschaften der Junioren und der B-Jugend im griechisch-römischen Stil richtete der Kraftsportverein eine weitere Veranstaltung in der Neurotthalle aus.

 

Im Bruchgelände fand das 2. Ketscher Athletenfest statt. Höhepunkt dieses Festes waren die Tauziehmeisterschaften der Damen: Die KSV-Frauen gewannen den Wettbewerb vor dem Frauenchor der Sängereinheit und den Waldhorn-Damen. Den Wettbewerb der Männer entschieden die „Alten Sportfreunde“ für sich.

Am 28. und 29. März 1987 war der KSV erneut Ausrichter der Jugend- und Juniorenmeisterschaften. Ralf Schmidt und Klaus Klemm holten den Landesmeistertitel bei den Senioren und Thomas Hambsch wurde Nordbadischer Jugendmeister. Die Jugendabteilung führte unter der Leitung von Eckhard Neininger und Hanne Heitzler eine mehrtägige Freizeitmaßnahme im Odenwald durch.

Erfolgreiche Aktive und Jugendringer 1987

 

Einen weiteren internationalen Vergleichskampf bestritt die 1. Mannschaft beim befreundeten Verein „SVSE Szeged“ in Ungarn. Beim Gegenbesuch vom 24. bis 28. Juli 1987 waren die ungarischen Sportler in Privatquartieren untergebracht, was zu vielen freundschaftlichen Kontakten führte.

 

Beim Freundschaftskampf in der Neurotthalle wurde dem 1. Vorsitzenden Heinrich Fuchs die goldene Ehrennadel des NBRV verliehen.

Beteiligte aus Ungarn und Ketsch

 

Bei der Gemeinschaftsveranstaltung der Ketscher Vereine in der Rheinhalle trat die Damengymnastikgruppe erstmals öffentlich auf. Mit ihrem Jazz-Show-Tanz kamen die KSV-Frauen beim Publikum gut an und hinterließen bei den zahlreichen Zuschauern einen bleibenden Eindruck.

Auch 1988 stellte der KSV unter Beweis, dass sich die Enderlegemeinde zu Recht dem Ruf einer Ringerhochburg erfreut. Die A-Jugendringer wurden bei den Mannschaftsmeisterschaften 3. Kreismeister, und bei den Schüler- und Jugendeinzelmeisterschaften, holten sich Martin Fuchs, Marcel Heitzler, Jens Kusminsky, Christian Scheer und Thomas Rohr, souverän den Kreis- und Landesmeistertitel. Der Ketscher Federgewichtler (62 kg) Ralf Schmidt kam bei den Nordbadischen Seniorenmeisterschaften zu Titelehren, und qualifizierte sich für die Deutsche Meisterschaft.

Mit den Rhein-Neckar-Meisterschaften für Schüler- und Jugendringer wurde eine weitere sportliche Großveranstaltung nach Ketsch vergeben. Austragungsort der Meisterschaften war die renovierte Rheinhalle.

Beim allseits beliebten Athletenfest schaffte die Freiwillige Feuerwehr, den Turniersieg im Tauziehen. Die Plätze zwei und drei belegten die AH-Mannschaft der SpVgg. 06 und der Angelsportverein 1928.

Mit großem Erfolg wurde für die Ketscher Jugend in der Rheinhallengaststätte eine Discoveranstaltung durchgeführt; es kamen über 350 Jugendliche.

Die Oberligamannschaft belegte den 3. Tabellenplatz. Beim letzten Verbandskampf wurde der langjährigen aktiven Ringer Eckhard Neininger verabschiedet. Seit 1970, ununterbrochen, als 1. Mannschaftsringer im Verein, hatte Neininger viele Meisterschaften und Turniersiege mit nach Ketsch gebracht. Als Zeichen des Dankes wurden ihm ein Präsentkorb und die silberne Ehrennadel überreicht. Der Eckes, wie er liebevoll von seinen Freunden genannt wird, stellte sich nun mit Ende seiner sportlichen Laufbahn dem Verein als Jugendleiter zur Verfügung.